Ordnung und Raum schaffen
Ich bin zurück in Deutschland. Nach zwei Jahren Ägypten fühlt sich das an wie ein Kulturschock. Ich habe mich „verändert“. Deutschland hat sich verändert. Weltlich fühlt sich das an, meinen Platz in Deutschland wieder einzunehmen. Mich einzulassen, meinen Widerstand aufzugeben, dass nun hier alles anders ist; andere Rahmenbedingungen, andere Gesetze, eine andere Art miteinander umzugehen. Da gilt es mich neu zu orientieren. Anzukommen, zu integrieren.
Zunächst war ich erst einmal in Deutschland unterwegs. Besuchte Familie und Freunde, kümmerte mich um Arbeit und Wohnung und holte mein Hab und Gut ab, dass ich bei einem Freund eingelagert hatte.
Nun ging es daran all das zu sichten und nochmals auszusortieren, da ich trotz guter Organisation und Beschriftung nicht mehr so genau wusste, was darin war… So standen vor mir tatsächlich zahlreiche Überraschungspakete.
Teilweise war ich erstaunt, was ich noch alles habe, manchmal freute ich mich über so viele schöne Dinge, manchmal dachte ich nur „ach du je! Das habe ich auch noch!“ Und es war immer noch so viel!
So reiste ich innerlich in meine Vergangenheit, hatte dadurch die Gelegenheit ungeheiltes zu vergeben und Altes loszulassen. Im wahrsten Sinne des Wortes, Dinge konsequent auszusortieren. Immer mit der alles entscheidende Frage: Brauche ich das noch, oder nicht?
Letztendlich geht es dabei um einen inneren Prozess von Klärung und dem Loslassen der Vergangenheit. Was ist wirklich notwendig aufzuheben, und woran hängen „nur“ meine Erinnerungen? Hierbei ist es sehr hilfreich den heiligen Geist um Hilfe zu bitten, ansonsten könnte man Tage und Wochen damit zubringen zu sortieren, hin- und her zu überlegen und Dinge von einer Seite zur anderen zu räumen und sich doch immer wieder um zu entscheiden, was ich noch brauche, und was nicht.
Während meinem Prozess des Aussortierens kamen mir immer wieder folgende Sätze aus „Ein Kurs in Wundern“ in den Sinn: Ich bin nicht meine Erinnerungen und nicht meine Vergangenheit.
UND:
Ich bin GOTTES Sohn. Ich bin unschuldig und unveränderlich. Vollkommen wie GOTT mich schuf.
Was bedeuten also all diese Dinge hier in dieser Welt. Alles hat nur die Bedeutung, die ich diesem Buch, diesem Kleidungsstück und diesem Foto gebe.
Ich hatte bereits vor zwei Jahren bemerkt, dass Dinge wegzugeben scheinbar viel mehr Energie braucht, als mir welche anzuschaffen. Denn bereits bevor ich nach Ägypten ging, sortierte ich, was ich weggeben, und was ich einlagern wollte.
Kennst Du diesen inneren Prozess?
Und schließlich erinnerte ich mich an folgende Sätze: „Die Vergangenheit ist vorbei. Sie kann mich nicht berühren.“ Und die Zukunft ist noch nicht da… Es gibt nur das JETZT! Es ist immer meine Entscheidung, was ich damit anfange.
Daraus ergab sich für mich die Frage: Wieviel Zeit und Energie will ich diesem Prozess des Aussortierens widmen? Welche Bedeutung gebe ich ihm? Und: Wo liegt mein Fokus in all dem?